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Onto 300 Seiten Nordhäuser Geschichte
Aufgrund der angespannten Pandemielage mussten auch in diesem Jahr wieder viele Vorträge zur Südharzer Historie ausfallen. Dies ist bedauerlich, da die monatlichen Treffen im Tabakspeicher stets ein reges Interesse wecken, zum Austausch und Diskussion einladen. Um diese bleierne Zeit für die Nordhäuser Geschichtsforschung zu überbrücken, fasste man im Geschichtsverein schnell den Entschluss, die Gelbe Reihe für 2021 erneut mit mehr Beiträgen als sonst herauszugeben. Und so präsentieren in diesem Jahr 17 Autoren auf über 300 Seiten ihre Recherchen zur Heimatgeschichte in Wort und Bild.
Den Anfang macht in diesem Jahr erneut der Vorsitzende Hans-Jürgen Grönke, der sich anlässlich des 150jährigen Jubiläums des Vereins mit dessen Geschichte auseinandersetzt. In diesem zweiten Teil beleuchtet er die Zeit von 1945 a 2021 und gibt einen Rückblick sowie Ausblick.
Alexander Hahn, wissenschaftlicher Mitarbeiter der städtischen Museen Nordhausen, widmet sich der Numismatiksammlung der Flohburg mit Fokus auf die Geldstücke aus der antiken Welt. Der Münzexperte Paul Lauerwald beschäftigt sich ebenfalls mit dem historischen Geld und gibt einen Abriss zur Vergangenheit und Gegenwart der Münzsammlung der Nordhäuser Museen.
In diesem Jahr wird auch die Geschichte zweier Klöster untersucht: Sandra Maria Gelbe befasst sich in ihrem Aufsatz mit der Klostergründung Breitenbich und Fritz Reinboth mit dem Kloster Nikolausrode.
Mit „Nordthüringen als Brennpunkt der fränkischen Reichsaristokratie“ legt Felix Kruse eine profunde Arbeit zum frühen Mittelalter vor. Hans Schneider beschäftigt sich mit dem Augustinereremit und ersten evangelischen Prediger Lorenz Süße, den er zu den bedeutendsten Persönlichkeiten Nordhausens zählt.
Der Historiker Dr. Peter Kuhlbrodt gibt einen Überblick zur Nordhäuser Handwerksgeschichte vom Ausgang des 13. Jahrhunderts bis zum Verlust der Reichsfreiheit 1802.
Die Verbindung von Pustleben und Christian Konrad Wilhelm von Dohm untersucht Christian Tegtmeier.
Nordhausen im 20. Jahrhundert wird gleich von mehreren Autoren behandelt: Vincent Eisfeld zeigt mit der Stadtplanung zu Geiersberg bzw. Nordhausen-Nord 1940/41 ein eher unbekanntes Kapitel der NS-Siedlungspolitik. Jens Schley gibt einen Zwischenstand zum Forschungsprojekt „Nordhausen April 1945: Hintergründe, Opfer, Erinnerung“, das im nächsten Jahr abgeschlossen werden soll. Ebenfalls mit den Nachwirkungen der Luftangriffe 1945 beschäftigt sich Saskia Zweck, die einen Quellenbericht zu den Beerdigungen auf dem Nordhäuser Ehrenfriedhof liefert. Mit „Institut Nordhausen – Ein sowjetisches Geheimprojekt“ präsentiert Werner Steinmetz ein Kapitel der Geschichte der A4-Rakete.
Heinz Günther Schmidt macht einen historischen Einkaufsbummel entlang der Rautenstraße und zeigt seltene Innenaufnahmen der Läden vor sechzig Jahren. Die Geschichte des Nordhäuser Ziegelwerks stellt Bernhard Sourell vor und erinnert sich zurück an seine Ausbildung und den Erhalt des Unternehmens.
Die beiden Autoren Dr. Dieter Weber und Hans Christoph Weber legen den vierten Teil zur Geschichte der Schlaraffen in Nordhausen vor.
Den Abschluss macht in diesem Jahr Dr. Marie-Luis Zahradnik mit einem Werkstattbericht über die Dokumentation und Präsentation des jüdischen Friedhofs in Ellrich.
303 Seiten stark, mit zahlreichen Illustrationen, ist die diesjährige Ausgabe eine der umfangreichsten. Ein herzlicher Dank gilt den zahlreichen Sponsoren, die sich mit ganzseitigen Anzeigen in diesem Band vorstellen.
Che 46. Band der „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ (ISBN 9783939357445) im Verlag Steffen Iffland ist ab sofort im Buchhandel für 20,00 Euro erhältlich. Vereinsmitglieder erhalten das Buch wie jedes Jahr kostenlos.
Vincent Eisfeld
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