Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein und das Stadtarchiv geben auch dieses Jahr wieder einen Band in der Buchreihe „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ heraus. Ab sofort ist der 47. Band in den regionalen Buchhandlungen und beim Verlag Steffen Iffland für 20 Euro erhältlich. Auf gute 185 Seiten kommt der Band mit elf Themen vom 14. Jahrhundert bis in das 21. Jahrhundert. Zum Shop
Paul Lauerwalds Aufsatz über die Prägungen der Reichsmünzstätte Nordhausen macht den Anfang. Der Beitrag „Ignis in urbe furit. …“ handelt über Werke des Gymnasialrektors Johann Joachim Meier in Nordhausen. Die Autoren Karl W. Beichert und Wilhelm Kühlmann beschäftigen sich u. a. mit den Texten und Flugblättern des 16.-18. Jahrhunderts, die Joachim Meier beispielsweise vom Lateinischen ins Deutsche übersetzte.
Wie wurde man Soldat zu Zeiten der Freien Reichsstadt? Diese und andere Fragen rund um das Soldatenleben u. a. an biografischen Einzelfallbeispielen beantwortet Dr. Peter Kuhlbrodt in seiner Abhandlung über „Soldatenwerbung und Desertion in der Freien Reichsstadt Nordhausen im 17. und 18. Jahrhundert“.
Robert v. Lucius befasste sich mit dem Vorreiter für Verwaltung und Polizeiarbeit, Robert Graf Hue de Grais. Der wohl bekannteste Wolkramshäuser Einwohner brachte wie kein anderer das Verwaltungswesen mit zahlreichen Handbüchern und Aufsätzen voran, und schuf Grundlagen für Verwaltungsstrukturen und behördliches Handeln in Preußen und später im Deutschen Reich, die ihre Nachwirkungen auch in unsere Zeit hinein haben.
Gott schuf die Mütter „Gott kann nicht überall sein, deshalb schuf er die Mütter.“ Selten so gelacht. Dieses Zitat habe ich schon oft gehört – und regelmäßig wird mir übel. Wenn ich einen guten Tag habe, und die wurden mit den Jahren deutlich mehr, kann ich müde lächelnd abwinken. An weniger guten Tagen kommt die Vergangenheit noch immer erschreckend nah an mich heran. Setzt mir zu, schafft es manchmal, mich in den Würgegriff zu nehmen.
Dann kriege ich Panik, empfinde Todesangst. Nun, das kommt, wie gesagt, nicht mehr so häufig vor. Trotzdem fühle ich mich in diesen Augenblicken wieder wie das Kind, das ich einst war, aber schon lange nicht mehr bin: ausgeliefert, ungeliebt, allein. Damit will ich keinesfalls um Mitleid heischen oder auf die Tränendrüse drücken. Es war schlicht und ergreifend so. Die Vergangenheit hängt, wie eine zweite, morsche Haut an mir – ich kann sie bis heute nicht vollständig abstreifen. Natürlich weiß ich, dass dieses eingangs genannte Zitat auf die meisten Mütter zutrifft. Das ist auch gut so. Mutter sein ist etwas Wunderbares – auch für mich. Dabei bin ich nicht mal sicher, ob ich zu der Gruppe gehöre, an die sich das Zitat richtet. Obwohl ich meine Kinder – fünf an der Zahl – über alles liebe und sie mir das Wichtigste im Leben sind bzw. waren: Auch, nachdem ich meine Tochter 1973 zur Adoption freigeben und von zwei Söhnen bereits Abschied nehmen musste. Meine Kinder sind mir – neben meiner Frau Silvi – das Wichtigste. Doch das ist eine andere Geschichte. Ich habe immer alles getan, damit es meinen Kindern gut geht. Ich bin sicher, das kann ich guten Gewissens behaupten. Wenngleich manch‘ Außenstehender das wohl nicht so sieht. Eins vorweg: Es ist keinesfalls meine Absicht, mich auf das mir Zugefügte zurückzuziehen – so nach dem Motto: „Moment mal, …
Friedrich Fröbels Spielpädagogik heute für Kindergarten, Schule und Familie Gebundene Ausgabe in 2 Bänden von Matthias Brodbeck
Einführende Worte zum Buch
Kaum ein anderer Pädagoge wurde und wird mit frühkindlicher Bildung und Erziehung so stark in Zusammenhang gebracht, wie Friedrich Wilhelm August Fröbel. Das verwundert nicht, war er es doch, der mit der Gründung des ersten Kindergartens deutlich machte, dass die frühe Kindheit eine sehr bedeutungsvolle Phase der Individualentwicklung ist.
Cover des Buches
Mit dem Fröbelschen Kindergarten und seinen Arbeiten zur Elementarpädagogik wurde der wohl entscheidende Schritt, weg vom „Bewahren“ und hin zu Einrichtungen, welche sich der Erziehung, Bildung und Betreuung widmen, getan. Der Einfluss Fröbelscher Pädagogik setzt sich darüber hinaus im Bereich der schulischen Bildung fort und gibt wesentliche Impulse für die Metapher vom „lebenslangen Lernen“.
Das Buch von Dr. Matthias Brodbeck folgt in diesem Zusammenhang dem ganzheitlichen Ansatz, der Fröbel in seinem theoretischen Herangehen an komplexe pädagogische Prozesse und seinem praktischen Wirken als Pädagoge immer ein zentrales Anliegen war. Es ist diesbezüglich geschichtliche Einordnung, Lehrmaterial und Grundlage für die konzeptionelle Ausgestaltung von Fröbeleinrichtungen gleichermaßen.
In Gesprächen mit Praktikerinnen und Praktikern, insbesondere aus dem Bereich der frühkindlichen Bildung und Erziehung, wird immer wieder die Frage nach einer fröbelspezifischen und auf die Herausforderung der Gegenwart ausgerichteten Zusatzausbildung aufgeworfen. Diesem Wunsch Rechnung tragend, bietet die Fröbelakademie Deutschland ein modulares Fröbeldiplom in digitaler und analoger Form an, welches das vorliegende (Lehr-) Buch als theoretische Grundlage des Wissenserwerbs nutzt.
Mit der postgradualen Ausbildung soll den Absolventinnen und Absolventen pädagogisch-methodisches Rüstzeug vermittelt werden, um Fröbelsche Pädagogik bewusst in die moderne Bildungs- und Erziehungslandschaft implementieren zu können. Ungezählte Kindergärten in Deutschland und der Welt tragen den Namen „Friedrich Fröbel“. Dem Grundsatz folgend – dort, wo „Fröbel“ im Namen der Einrichtung steckt, muss sich auch Fröbel im Konzept, im Tageslauf, in der Ausstattung und natürlich in der pädagogischen Arbeit wiederfinden – bietet sich auf der Basis des vorliegenden Buches die Möglichkeit, konzeptionelle und qualitative Anforderungen an Fröbelkindergärten zu formulieren und mit entsprechenden, überprüfbaren Kriterien zu untersetzten. Diese Kriterien dienen, zusammengefasst in einer Richtlinie zur Bewertung und Zertifizierung von Fröbelkindergärten, der Fröbelakademie Deutschland dazu, betreffenden Einrichtungen ein dementsprechendes Alleinstellungsmerkmal zu bescheinigen.
Abschließend sei gestattet, dem Buch viele interessierte Leserinnen und Leser zu wünschen. Auf Grund seiner Praxisnähe bietet es nicht nur Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit, sich neue Blickwinkel und Fortbildungsmöglichkeiten zu erschließen. Gleichermaßen ist es interessante, animierende und bildende Lektüre für Eltern, um mit den täglichen Herausforderungen, vor die sie durch ihre Kindern in unserer spannenden Gegenwart gestellt werden, besser und zielgerichteter umgehen zu können. Schließlich geht es um nichts Geringeres, als das Erbe eines der bemerkenswertesten Pädagogen der deutschen Geschichte zu bewahren und seine bahnbrechenden Ideen und Erkenntnisse in der heutigen Zeit zu nutzen und weiterzuentwickeln. Normann Kühn Fröbelakademie Deutschland
Am 29. Juli 1942 ereignete sich in der unterirdischen Heeres-Munitionsanstalt Wolkramshausen bei Nordhausen in 660 Meter Tiefe eine Großexplosion, die mindestens 145 dort größtenteils zwangsweise Beschäftigten das Leben gekostet hatte.
Cover der Publikation
In der DDR-Zeit waren darüber nur äußerst spärliche Informationen verfügbar. Zeitzeugen haben nicht berichtet; hätten sie damit doch freiwillig zu erkennen gegeben, dass sie einst in einer geheimen Munitionsfabrik der faschistischen Wehrmacht gearbeitet haben, in der großkalibrige Geschossmunition in großen Mengen hergestellt worden war, die Soldaten und Zivilisten der alliierten Siegermächte den Tod gebracht hatten.
In Nordhausen wurde in diesen Tagen den Luftangriffen auf Nordhausen vor 75 Jahren gedacht, bei denen 8800 Menschen ihr Leben verloren und die Stadt zu 75 Prozent zerstört wurde.
Wie ich den 3. und 4. April 1945 in Nordhausen erlebte!
Wenn ich heute, 75 Jahre nach den schweren Bombentagen auf Nordhausen meine eigenen Erlebnisse noch niederschreibe, dann in der Absicht, der Nachwelt die Erinnerung an dieses Inferno zu erhalten und zu mahnen, dass sich so etwas nicht wiederholt.
Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich als 13 jähriger Junge am 3. April von der Firma Tennecker & Sommer in der Langen Straße im Handwagen einen Sack Kohlen holte und gegen 16 Uhr der erste Bombenangriff begann. Bereits auf dem Frauenberg angelangt, musste ich in einem Haus Schutz suchen, als in der Neustadtstraße und anderen Stellen Bomben detonierten. Nach dem Angriff eilte ich nach Hause zum Petersberg, sah nach meiner Mutter, die mich umarmte und sich freute, das mir nichts passiert war.
Schütze Arsch im letzten Glied. Ein ungeschminkter Erlebnisbericht eines 17jährigen Soldaten im II. Weltkrieg Kaserne-Krieg-Russische Kriegsgefangenschaft 1943-1945 von Werner König.
Auch 75 Jahre nach den Ereignissen ist die Nachfrage ungebrochen. Der Autor wurde nach seiner Lehre zur Wehrmacht einberufen. Er beschreibt eindringlich seine Erlebnisse, das Finden neuer Freunde und das Verlieren von Kameraden. Seine Flucht vor den Russen, die Verwundung und Überführung in ein Lazarett. Seine Verwundung und sein junges Alter führten vermutlich dazu, dass Werner König eine lange Gefangenschaft erspart blieb.
Gut drei Jahre dauerte die Drucklegung, nicht die Überarbeitung, vielmehr die kurzen Nächte des Autors waren es, die ihm nach über 60 Jahren immer wieder Details einfielen ließen. Er hat sein Leben lang nicht viel darüber gesprochen, aber er wollte seine Erlebnisse niederschreiben und zur Mahnung wissen, damit nie wieder „Kinder“ in den Krieg geschickt und somit zum „Schütze Arsch im letzten Glied“ werden. Das Buch ist hier im Shop erhältlich
Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in die Pädagogik Fröbels und die geschichtlichen Hintergründe des Lernortes Keilhau. Der Autor verwendet historische Dokumente und beschreibt mit persönlichen Anekdoten sowie eigenen Gedanken die besondere Atmosphäre der „Fröbelschen Erziehungsanstalt“. Dabei zeigt er die Bedeutsamkeit der in 200 Jahren erlangten Erkenntnisse und Erfahrungen für die heutige Zeit auf.
Dr. Matthias Brodbeck, als Freund und Wegbegleiter unserer Einrichtung, hat großen Anteil an der konzeptionellen Weiterentwicklung und der Pflege des historischen Erbes von Friedrich Fröbel am Standort Keilhau. Es erfüllt uns mit Stolz und Dankbarkeit, dieses Buch einer breiten Leserschaft übergeben zu dürfen. Zum einen soll es Neugier wecken, unsere Schule und deren Umsetzung der Fröbelschen Ideen kennen zulernen. Zum anderen kann es an eine Begegnung oder eine erlebnisreiche Schulzeit in Keilhau erinnern. Das Buch ist eine Würdigung des Lehrens und Lernens im gemeinschaftlichen Miteinander von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in unserem „Erziehungstal“. Bestellen können Sie das Buch hier.