Die reiche Jungfrau. Kaum glaublich aber wahr!

Aus geschichtlichen Quellen von Steffen Iffland

Kaum glaublich aber wahr!

Im Februar 1888 schreibt man in der Bremer „Weserzeitung“, Beinahe wäre ein junger, heiratslustiger Bürger aus dem Städtchen Bad Sachsa bei Nordhausen zu einer hübschen strammen, vermögenden Frau gekommen. Das hübsche Frauenzimmer mit einem Vermögen von 24.000 Mark in Wertpapieren hatte sich infolge eines von dem Heiratslustigen veröffentlichten HeiratsgesucDie reiche Jungfrauhs gemeldet, war vier Wochen lang bei den Eltern des jungen Mannes auf Besuch gewesen und hatte es meisterhaft verstanden, sich die Zuneigung ihres Bräutigams und dessen Eltern  zu erwerben. Nur hatte sich der Bräutigam über allzu große Sprödigkeit seiner Braut beklagt.

Schließlich beschloss das Brautpaar Hochzeit zu machen und reiste nach Dresden, der angeblichen Heimat der Braut, um die zur Heirat nötigen Papiere zu holen. In Dresden kam es der Braut in den Sinn, ihre Wertpapiere zu verkaufen. Der von dem Paare aufgesuchte Bankier fand gleich bei der Prüfung an den Nummern der Wertstücke, dass diese aus einem Diebstahle stammen. Während die Zahlung vorbereitet wurde, ließ er die Polizei benachrichtigen, und dieselbe erschien sehr bald und nahm das Pärchen in Empfang.

Im Verhöre stellte sich die völlige Unschuld des Bräutigams heraus, weshalb er wieder entlassen wurde. Die Braut wurde aber ins Gefängnis gesetzt, wo es sich herausstellte, dass es ein Mann in Weiberkleidern war!

Wohl als Helfershelfer einer Spitzbubenbande hat er versucht, die gestohlenen Papiere auf möglichst unauffällige Weise zu Geld zu machen. In Bad Sachsa war man höchst erstaunt, als der Bräutigam ohne Braut zurück kehrte, und noch mehr erstaunt, als man von der Verwandlung und Entpuppung hörte, und wunderte sich, dass keiner die Verwandlung erkannt hatte.

Ob der Bräutigam diesen Schock überwunden hat ist nicht bekannt, jedoch wird er wohl seit dem, bei jeder weiblichen Bekanntschaft einen „Griff in den Schritt“ riskiert haben bevor er sich näher vorstellte.

Beiträge zur Geschichte von Nordhausen

Einband gelbe Reihe 2015Noch rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest ist der 40. Band der sogenannten „Gelben Reihe“ erschienen. Mit seinen 246 Druckseiten erschien nun der 40. Band der  sogenannten „Gelben Reihe“ als einer einer der umfangreichsten. Nicht nur durch Umfang, sondern auch durch die Vielfalt der Beiträge zeichnet er sich wiederum aus.  Weiterlesen

Von der Grafschaft Hohnstein zum Landkreis Nordhausen

Am 12. Dezember 1999 jährte sich zum 300. Mal der Tag, an dem die Grafschaft Hohenstein wieder an dem Staat Brandenburg angegliedert wurde. Dieses denkwürdige Datum soll Anlaß sein, einen kleinen geschichtlichen Abriß der Grafschaft Hohenstein, dem späteren Landkreis Nordhausen, zu geben, wobei besonderes Augenmerk auf die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg bis zur Eingliederung der Grafschaft Hohenstein an das Kurfürstentum Brandenburg gelegt wird. Weiterlesen

Gastbeitrag: Eine Zwangsehe Anno 1789

In den Medien wird heute viel über Zwangsehen berichtet

Die gab es schon, wie die folgende Begebenheit zeigt, vor gut 200 Jahren, allerdings unter anderen Vorzeichen.

Im Forsthaus zu Paulinzella in Thüringen war Johann Ludolph Offeney (1726-1799) ab 1753 Zeugmeister und Revierförster. Dessen Tochter wurde am 23.7.1764 in der für Paulinzella zuständigen Kirche in Milbitz bei Rottenbach auf den Namen Louise Antonia Friederica getauft. Weiterlesen